Zittere, Amerika

Jung, wütend, patriotisch: Chinas Hacker sahen sich als moderne Kung Fu-Kämpfer. Bis sich die Regierung ins Netz einmischte

Seine Leidenschaft ist der Krieg im Netz, der Cyberwar. Spricht er davon, huscht ein Lächeln über sein rundes, weiches Gesicht. Noch immer ist der Junge vom Land zu erkennen, bloß steckt der jetzt im Unternehmeroutfit, am Handgelenk eine fette Armbanduhr.

Der junge Chinese hat zwei Leben. Im ersten heißt er Liu Qing und ist Geschäftsführer einer IT-Sicherheitsfirma namens Xianxin Technology in Shanghai. Doch wen interessiert schon das normale Leben, wenn es im Netz so viel spannender ist?

Im zweiten, virtuellen Leben ist Liu Qing ein Held. Ein Sieger. Hier heißt er Sharpwinner. Er steht einer Allianz aus sogenannten Roten Hackern vor, einem gigantischen patriotisch gestimmten Onlineheer von 700.000 Soldaten. Einst kämpften sie für China. Sie taten es aus freien Stücken – nicht weil der Staat es von ihnen verlangt hatte. Sie fühlten sich wild und ungebunden, wie Kung-Fu-Kämpfer im Kino, die sie als Vorbild betrachten – nur dass sie ihre Tritte in einer anderen Welt austeilten: im Netz.

2001 schlug ihre große Stunde, Sharpwinner nennt es: „erster chinesisch-amerikanischer Cyberkrieg“. Damals war ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug vor der chinesischen Küste mit einem chinesischen Jet zusammengestoßen, der chinesische Flieger stürzte ab. Für die Chinesen ein unerhörter Eklat, ein feindlicher Akt. Sie sahen es so: Das amerikanische Flugzeug war in den chinesischen Luftraum eingedrungen und damit schuld am Absturz. Die Amerikaner haben das immer bestritten. So oder so, die patriotisch entflammten chinesischen Hacker wollten die Sache nicht hinnehmen. Sie verunstalteten die Webseiten amerikanischer Behörden. Daraufhin schlugen amerikanische Hacker zurück und griffen ihrerseits chinesische Webseiten an. Dabei blieb es allerdings, Menschen kamen damals nicht zu Schaden.

Die Angreifer machten pünktlich Feierabend

Voll Nostalgie erzählt Sharpwinner von dieser großen Zeit. Der erste „Cyberkrieg“ sei ja noch überschaubar und harmlos gewesen. Der nächste werde ganz andere Dimensionen erreichen, prophezeit er, er werde gigantisch sein. „Das ganze Internet wird erfasst und kein Land verschont bleiben. Die Hacker werden die Stromnetze abschalten, auf den Straßen wird Chaos herrschen.“ Er lächelt sein weiches Jungenlächeln. „So wird es kommen, glaubt mir. Wir müssen dem ins Auge sehen.“

Sharpwinner selbst ist – allen martialischen Visionen zum Trotz – mittlerweile zahm geworden. Mit seinen 33 Jahren gilt er in der Szene längst als Veteran. Für den Angriff fühlt er sich nicht mehr zuständig: „Das sollen mal die Jungen machen.“ Er selbst kümmert sich lieber um die Sicherheit im Internet – damit macht seine Firma ein gutes Geschäft.

Unabhängige Hacker wie Sharpwinner sind nicht der Auslöser jener gravierenden Kontroverse zwischen China und den USA. Für Konflikte sorgen jene Hacker, die im Auftrag der chinesischen Regierung die Geheimnisse amerikanischer Firmen ausspionieren. Mit Vorliebe solcher, die mit sensibler Infrastruktur befasst sind: mit Stromnetzen, Ölrohren, Gaspipelines, Wasserversorgung. Theoretisch könnte China damit Angriffe auf die USA vorbereiten – wahrscheinlicher ist, dass es sich technologisches Know-how für die eigene Energieversorgung verschaffen will.

Die amerikanische Sicherheitsfirma Mandiant hat Mitte Februar die sogenannte Einheit 61398 aufgestöbert, eine Gruppe von Armeehackern, die genau solchen Regierungsaufträgen nachgegangen sein sollen. Aus einem unscheinbaren Bürokomplex im Shanghaier Stadtteil Pudong heraus verrichteten sie ihr Werk. Die Einheit 61398 soll vorzugsweise zu den chinesischen Kernarbeitszeiten aktiv gewesen sein. Auch Hacker machen offenbar gern pünktlich Feierabend.

Mandiant erregte damit beträchtliche Aufmerksamkeit in den USA. Kurz zuvor hatten schon US-Medien wie die New York Times und das Wall Street Journal öffentlich gemacht, dass ihre Computernetze von chinesischen Hackern infiltriert worden waren. Es handelte sich – das räumten amerikanische Regierungsberater später ein – um eine sorgfältig orchestrierte Kampagne, die ein Thema vorbereiten sollte: die Cyberstrategie des Präsidenten Barack Obama.

Lange haben sich die Amerikaner mit Drohungen gegen China zurückgehalten, umgetrieben von der Sorge, dadurch die politischen und geschäftlichen Beziehungen zu beschädigen. Mittlerweile aber hat die Cyberspionage ein Maß erreicht, das die Supermacht nicht hinnehmen kann: Amerikanische Firmen verlieren jedes Jahr Daten im Wert von 250 Milliarden Dollar an ausländische Hacker, schätzt das auf elektronische Kriegsführung spezialisierte amerikanische Cyberkommando. Industriespionage gehört zur chinesischen Industriepolitik, ausländische Unternehmen, die in China ansässig sind, klagen häufig darüber.

Allerdings spionieren auch amerikanische Hacker im Auftrag der Regierung – und sie sind technisch sehr viel besser als die Chinesen. Trotzdem ist es ein Spiel, bei dem die Amerikaner verlieren. Denn in den USA leben vielleicht 500 Menschen, deren Chinesischkenntnisse für den Job eines Industriehackers ausreichen und die bereit sind, ihn zu machen. Umgekehrt gibt es in China unzählige Hacker, die Englisch sprechen.

Kind der Kulturrevolution

Die amerikanische Regierung denkt nicht nur über Handelssanktionen und virtuelle Gegenangriffe auf China nach – sie will chinesische Regierungshacker auch vor amerikanischen Gerichten anklagen. Die Chinesen haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen und sich ihrerseits als Opfer ausländischer Hackerangriffe dargestellt.

Cyberwar, Spionage, Gegenspionage – das klingt nach einem neuen Kalten Krieg, nach einem stummen Wettrennen zwischen den beiden Supermächten dieses Planeten.

Es ist eine geheimnisvolle Welt. Chinas Hacker gelten als die aggressivsten der Welt, zahllose Gerüchte ranken sich um sie. Man liest von Universitäten, an denen die Nachwuchstalente ausgebildet werden sollen – ruft man dort an, heißt es, die Nummer sei falsch. Oder: Der gesuchte Professor habe nichts damit zu tun. Oder: Es gebe den Professor nicht einmal. Hacker, die im Regierungsauftrag unterwegs sind, konnte die ZEIT nicht finden. Mit denen mühen sich selbst die Sicherheitsdienste oft vergeblich ab.

Früher Weggefährten, heute Gegner

Dafür hat die ZEIT zwei andere Informanten ausfindig gemacht, die einst die Internetkultur Chinas mit aufgebaut und geprägt haben. Es sind der schon bekannte Sharpwinner und Wan Tao. Früher waren die beiden Männer Weggefährten, groß geworden in derselben Hackercommunity. Heute sind sie Gegner. Der eine kümmert sich um seine Firma, der andere um die Weltverbesserung. Der eine schwärmt für die chinesische Regierung, der andere will von ihr nichts wissen.

„Sharpwinner?“, Wan Tao lacht kurz und verächtlich auf. „Dem geht’s doch nur darum, durchs Netz reich zu werden. Der hat längst keine Ideale mehr!“ Keine Ideale haben: Das ist in der Hackerszene eine besonders schwere Beleidigung. Schließlich nahmen die jungen Hackeraktivisten einst für sich in Anspruch, aus reinem Idealismus zu handeln – wenn auch aus einem anderen, als vom Westen erhofft.

Wan Tao, den das amerikanische Time-Magazin kürzlich den „Paten der chinesischen Hackerkultur“ nannte, ist Anfang vierzig. Er legt seine zwei Smartphones vor sich auf den Pekinger Cafétisch. Mit seiner hohen Stirn und den weit geöffneten Augen wirkt er wie ein großer Junge. Das Wort „Pate“ ist das Allerletzte, was einem bei seinem Anblick in den Sinn kommt. Sein Hackername ist „China Eagle“, chinesischer Adler. Er hat ihn gewählt, weil der Adler hoch oben seine Kreise zieht und über die Menschheit wacht.

Wan Tao ist ein Kind der Kulturrevolution. Er wurde in jenem Jahrzehnt geboren, in dem Mao Tempel zerstören ließ, Schüler auf ihre Lehrer hetzte und Intellektuelle aufs Land schickte. Weil damals Unzählige ihr Leben ließen, wird über diese Zeit nicht gern gesprochen. Auch Wan Taos Eltern schwiegen sich aus. Er studierte Finanzen, weil das von ihm erwartet wurde. „Ich mochte es nicht“, sagt er. Keinen Satz sagt er so oft wie diesen.

Schon als Kind hat Wan Tao Wut auf die Verhältnisse verspürt. Es machte ihn wütend, dass er in den Sommerferien zu Hause bleiben musste, um zu lernen. Es machte ihn wütend, dass seine Eltern ihm den Kontakt zu Freunden verboten, die in der Schule schlechter waren. Vor allem machte es ihn wütend, dass sie seinen Fragen nach früher auswichen. Sie waren Feiglinge. Er liebte sein Land, warum wollten sie nicht darüber reden?

In China galten Hacker als Helden – bis sie außer Kontrolle gerieten

Wan Taos Offenbarung war das Internet. Hier wurde nicht geschwiegen, sondern geredet. Im Netz konnte er finden, was ihm Eltern und Lehrer verheimlichten. Und er stellte fest, dass er nicht allein war mit seiner Wut. Er sprach mit Menschen in anderen Teilen Chinas, sogar in Amerika. Es gab noch keine Zensur, als er Mitte der Neunziger mit seinem ersten eigenen Computer online ging. Er bewunderte die amerikanische Technologie und verehrte Bill Gates. Einer seiner ersten Mails schrieb er an den Chef der Unabhängigkeitspartei Taiwans: „Was denken Sie über die Beziehungen zwischen China und Taiwan?“ Die Antwort, an die er sich erinnert: „Sie sind die erste Person aus China, die uns schreibt.“ Wan Tao hatte das Gefühl, dass er endlich mit der Welt in Berührung kam. Dass er bei großen politischen Fragen mitreden konnte.

Wan Tao war einer der zornigen jungen Männer, die Chinas Netz gleich zu Beginn kaperten. Diese erste Onlinebewegung war jung, wütend und zutiefst patriotisch. „Sie formierte sich spontan, sie hatte etwas von do it yourself“, sagt der Kommunikationswissenschaftler Xu Wu, ein chinesischer Experte, der in den USA studiert hat und heute in Hongkong lehrt. „Die Regierung tolerierte sie heimlich, denn aus der Bewegung rekrutierten sich die Hacker, und die kamen den politischen Zielen der herrschenden Klasse zupass.“ China stieg auf, und in den wütenden jungen Männern wuchs das Selbstbewusstsein: Wir sind wer! Wehe dem, der sich mit uns anlegt! Auch Wan Tao wuchs mit dem unausgesprochenen Auftrag auf, China gegen „ausländische Aggressoren“ zu verteidigen.

1998 kam es in Indonesien zu Pogromen an chinesischstämmigen Indonesiern – Wan Tao und die patriotischen Hacker attackierten die indonesischen Regierungswebseiten.

1999, während des Jugoslawienkrieges, bombardierten die USA die chinesische Botschaft in Belgrad – ein Versehen, sagten die Amerikaner, volle Absicht, die Chinesen. Wan Tao und seine Gefolgschaft sabotierten die Webseiten des amerikanischen Militärs.

2001 – nach der Flugzeugkollision – zog Wan Tao zusammen mit seinem Kompagnon Sharpwinner in den „ersten amerikanisch-chinesischen Cyberkrieg“.

Sharpwinner, der andere, war – man mag es kaum glauben – seinerseits durch einen Artikel der Staatspresse zum Hacker geworden: Darin wurde Kevin Mitnick, einen der ersten Hacker der USA, als moderner Robin Hood gefeiert. So einer wollte Sharpwinner auch werden. „Wir gehörten der Ideologie des Heldentums an“, sagt er. „Und durch Patriotismus wird man ein Held. China steigt auf, und auch wir werden stärker und stärker.“

Sharpwinner und Wan Tao wurden zu regelrechten Volkshelden, die von der Staatszeitung gepriesen wurden, Zigtausende junge Männer schlossen sich ihrer Bewegung der „Roten Hacker“ an. Allerdings wurde diese Bewegung schnell radikaler, als es der KP lieb war. „Wir fanden die Regierung schwach“, sagt Wan Tao, „es wäre ihre Pflicht gewesen, die Bevölkerung zu verteidigen, und sie hat diese Pflicht nicht erfüllt.“ Während sich der westliche Hacker als Anarchist versteht, der den Staat bekämpft, war der chinesische immer ein Patriot, der den Staat unter Druck setzte, härter zu agieren.

Doch die chinesische Regierung wollte sich auf Dauer nicht von den zornigen jungen Männern drängen lassen. Hatte sie im Internet zunächst ein Mittel gesehen, Anschluss an die Technologie und das Wissen des Westens zu bekommen, wurde ihr nach und nach klar, dass sie es nicht dauerhaft würde beherrschen können. 1999 hatte die Sekte Falun Gong ihren großen Aufstand im Internet organisiert – ohne dass die Regierung davon etwas mitbekam. Das Internet war eine Welt, die der KP gänzlich fremd war. Und es im Grunde noch immer ist: Die chinesische Regierungselite besteht aus Männern zwischen 50 und 60 – im Netz sind drei Viertel aller Nutzer keine 30.

Idealisten von einst stellen ihr Können in den Dienst der Armee

Nach dem Falun-Gong-Aufstand begann die Regierung, das Internet zu überwachen und zu kontrollieren. Heute beschäftigt sie den größten Zensurapparat der Welt. Viele Begriffe und Webseiten sind gesperrt. Cyberpolizisten löschen ungewünschte Blogs und Diskussionen. Und bisweilen werden renitente Blogger auch verhaftet.

Im Jahr 2005 traf es die patriotischen Hacker. Der Regierung gelang es, die Bewegung Wan Taos, Sharpwinners und der anderen zu ersticken. „Anfang des Jahrtausends waren 90 Prozent der Hacker ›Rote Hacker‹“, sagt der Kommunikationswissenschaftler Wu. Heute seien die jungen Hacker materialistisch und pragmatisch, und nicht wenige Idealisten von einst stellten ihr Können in den Dienst von Armee und Wirtschaft. Oder in den Dienst der Kriminalität.

Wer heute hackt, sagen Sharpwinner und Wan Tao, tue das meist des Geldes wegen. Obwohl sie einander sonst ablehnen, sind sie sich darin einig: Die Hacker und die Netzkultur ihres Landes sind verdorben.

Aus vielen Hackeraktivisten sind Cyberkriminelle geworden, die Computerviren verkaufen, mit denen man Kontrolle über andere Rechner erlangen kann, sie schleichen sich durch Sicherheitslücken und spähen ganze Firmennetze aus, sie legen Webseiten lahm für jeden, der zahlt. Besonders viel Geld bekommt man für Einbrüche in ausländische Computer. Die Zeit des Idealismus ist vorbei, es geht ums Geschäft.

Zensur zerstört den Glauben an ein freieres China

Für Wan Tao ist es, als habe die dunkle Seite des Internets gewonnen. Die Zensur hat seinen Glauben an ein freieres und stärkeres China als Folge der globalen Debatte im Internet zerstört, die Cyberkriminalität seine Hoffnung auf den positiven Beitrag der Hacker zur Modernisierung des Landes. Er liebe China noch immer, sagt er, aber er sorge sich um die Zukunft.

Seine Hackergruppe hat er inzwischen in eine NGO namens Intelligence Friends Laboratory umgewandelt, sie hilft Umweltschutz- und Bildungsgruppen bei ihren Auftritten im Internet. Wan Tao stört sich nicht mehr an ausländischen Regierungen, sondern an der eigenen. „Ich bin nicht mehr jung und auch nicht mehr wütend auf das Ausland“, sagt er, „heute sehe ich Chinas Probleme im eigenen Land.“ Er hat einen vierjährigen Sohn, das hat seinen Blick verändert. Verdüstert.

Sein früherer Kampfgefährte Sharpwinner dagegen hat sich mit der Herrschaft der KP arrangiert: „Wan Tao ist doch völlig verwestlicht!“, schimpft er. „Keine Spur von Patriotismus mehr.“ Er selbst konzentriert sich auf seine eigene Firma, die unter anderem Onlinekurse für Hacker anbietet. Gegen die Zensur hat er nichts – er findet sogar lobende Worte: „Früher waren ja nur ganz wenige im Netz. Jetzt sind es 560 Millionen. So viele Menschen muss man einfach überwachen.“

So ernst nehmen uns die Amerikaner?

Kennen die beiden irgendwelche Hacker, die amerikanische Firmen angreifen – ganz offiziell und im Dienste des Staates?

Sharpwinner schüttelt den Kopf. Dann holt er aus: Die USA hätten einfach Angst vor China, „immer versuchen sie uns zu verteufeln“. Man müsse sich das Verhältnis zwischen China und den USA so vorstellen, sagt er: Auf der einen Seite sei ein älterer Mann, ein richtig fetter Kerl, mächtig und daran gewohnt, andere zu unterdrücken. Ihm gegenüber habe sich ein junger Mann positioniert, unter zwanzig bestimmt, der noch schmächtig sei, aber täglich größer und kräftiger werde. Der Jüngere wolle dem Älteren friedlich begegnen, er respektiere ihn, ärgert sich aber, dass der andere immer so unterdrückerisch auftritt.

Wan Tao seinerseits findet diese Art von Patriotismus inzwischen unreif und angeberisch. Einmal hat er einen US-Sicherheitsbericht über seine eigene Hackergruppe gelesen, die Lektüre hat ihn erschreckt: So ernst nehmen uns die Amerikaner? Wir waren doch einfach nur wütende Jungs! „Wir brauchen einen Deal“, sagt er. Darüber, welche Cyberangriffe kriegerische Akte seien und welche Protestaktionen. Darüber, wie Länder auf Angriffe reagieren sollten. Seit Jahren diskutieren Sicherheitsexperten über diese Fragen – ein völkerrechtliches Abkommen, das etwa der Haager Landkriegsordnung von 1907 entsprechen würde, gibt es trotz der anschwellenden Kriegsrhetorik nicht. Immerhin hat ein hochrangiger chinesischer General gerade angekündigt, künftig mit den Amerikanern zu kooperieren, um die Cyberkriminalität einzudämmen.

Wan Tao sucht jedenfalls die Versöhnung: Diesen Sommer will er zum ersten Mal an einer Hackerkonferenz in Las Vegas teilnehmen. Er möchte die amerikanischen Hacker endlich mal persönlich kennenlernen.

Coproduktion mit KHUE PHAM
Veröffentlicht am 2. Mai 2013